Der 5. Skulpturengarten
am Haus Hildner Künstler H6
 
Haus Hildener Künstler

Der Skulpturengarten um das hundertjährige Fachwerkhaus, das Domizil des Vereins „Haus Hildener Künstler”, öffnet am 03. Mai 2014 seine Tore. Vom 03. Mai 2014 bis 31. Oktober 2015 präsentieren 18 Künstler, aus der Region und weit darüber hinaus, ihre Werke.
Nach einem Jahr Vorbereitungszeit haben sich die sehr verschieden ausgeprägten Künstlerpersönlichkeiten mit dem Thema
„Genius loci” befasst.
Die wörtliche Übersetzung des lateinischen Begriffes „Genius loci” bedeutet „Geist des Ortes”. In der römischen Religion wurde die Welt, mit ihren lebenden und toten Dingen, als beseelt angesehen und der Genius war der „Schutzgeist” des Ortes.
Heute bezeichnet man mit „Genius loci” die charakteristische Atmosphäre, die Aura, die ein Ort ausstrahlt und die unter anderem geprägt wird durch Menschen, die sich dort aufhalten oder aufgehalten haben.
Als Schauplatz der Kunst unterscheiden sich Gärten maßgeblich von anderen Orten. Der Garten ist ein lebendiger Ort. Nichts ist dort statisch. Alles befindet sich in einem Wachstumsprozess. Alles ist in Bewegung. Hier verdeutlicht sich das Verhältnis zwischen Natur und Kunst. Es kann ja auch kein Zufall sein, dass sowohl Plato, als auch Epikur ihre Philosophie in einem Garten entwickelten.
Hoch interessant ist zu sehen auf welche eindrucksvolle, sehr persönliche und Phantasie anregende Weise die Künstler das Thema in die Dreidimensionalität umsetzen. Wie sich die räumliche Erfahrung des Ortes und die persönliche Interpretation davon in ihren Werken widerspiegelt.
Kunst versucht immer auf vielfältige Weise mit Form, Farbe, und Material die Sinne des Betrachters zu öffnen. Was der Betrachter bei den Werken entschlüsselt ist nicht immer identisch mit dem was der Künstler beabsichtigt. Häufig fordern die Kunstwerke gerade zu gegensätzliche Positionen auf. Kunst ist offen und bietet dem Betrachter Spielraum für eigene Interpretationen.

Der Garten mitten in der Stadt Hilden gelegen ist ein Ort der Entspannung, auch der Begegnung, und steht für jeden Besucher offen.

Henriëtte Astor